Warum ist das Webdesign tot?
Ist das Webdesign eigentlich tot? Hat ein individuelles Webdesign einen direkten Einfluss auf die Suchergebnisse
und SEO? Wie soll sich die Herangehensweise der Webdesigner zum Thema „Webseitenerstellung“ und „individuelles Webdesign“ in 2017 ändern müssen und wohin das alles führt?
Hoch qualitative Templates mit einem ausgereiften Musterdesign, Vorlagenautomatisierung, KI und mobile Technologien signalisieren das Ende von Webdesign, wie wir es bisher kennen.
Webdesign stirbt (endlich!) vor Bedeutungslosigkeit. Die Webseiten selbst sind nicht mehr das Zentrum des Benutzungserlebnisses. Diesbezüglich müssen Web Designer sich auch eine nächste Herausforderung vorbereiten – nämlich auf Produkte und das Eco-System, wenn sie im Spiel bleiben möchten.
Webdesign hat keine Zukunft — es ist eine riskante Theorie, aber in diesem Artikel erklären wir, warum das Webdesign und die gewöhnliche Webseitenerstellung keine Zukunft hat und wie wir uns als Designer in dieser neuen Welt abfinden sollen. Für eine Nische hat das Webdesign Ihre Möglichkeiten bereits ausgeschöpft. Durch die entstandene Kombination von Technologie- und Kulturtrends hat sich ein Bedürfnis für eine breitere Herangehensweise an dieses Thema herauskristallisiert.
Fangen wir an mit den Symptomen dieses unausweichlichen Schicksals.
Symptom Nummer 1: Kommodifizierung der Vorlagen
Die meisten Inhalte, die Sie heute im Internet sehen, basieren auf einem Framework oder einem Service wie WordPress, Blogger, Drupal, etc. Frameworks bieten den Designern eine Grundlage und eine gewisse Abkürzung, damit man weniger Zeit an der Erstellung der Website verbringen muss und mehr Zeit der Erstellung des Inhalts widmen kann.
Die Konsequenzen von dieser Übiquität der Frameworks bedeutet, dass man heutzutage mit einem professionell aussehenden Design in wenigen Minuten anfangen kann. Wozu sollte man einen professionellen Webdesigner anheuern, wenn man ein relativ akzeptables Ergebnis in Bezug auf die Webseitenerstellung durch das Benutzen eines Templates erzielen kann. Aktuell verwenden viele Webdesigner (vor allem die „kostengünstigeren“) die vorgefertigten Vorlagen für verschiedene CMS Systeme wie Joomla oder WordPress und veranlassen nur leichte Modifizierungen des Templates.
Die Gefahr bei einer fertigen Vorlage ist, dass jemand diese mit größter Wahrscheinlichkeit bereits für seine Internetpräsenz verwendet.
Symptom Nummer 2: Web Design Patterns haben sich bewertet
Was ist die letzte Innovation im Bereich des Webdesigns, das Ihnen sofort einfällt? Responsive Design? Das Internet hatte schon alle User Interface Komponente, die man bereits seit mehreren Jahren verwendet, gesehen. Heutzutage regiert unbestritten das Parallax Design und seit längerer Zeit hat sich keine Innovation durchgesetzt, deswegen sehen wir auch letztens keine Neuerungen in den sog. Web Patterns.
Diese Vereinheitlichung ist gut für die Nutzer. Vor allem in dem täglichen Surfen durch die unermesslichen Ressourcen des World Wide Webs. Die Login-Formulare und Login-Webseiten und die Shopping Carts verhalten sich heutzutage alle gleich. Der Versuch an dieser Stelle kreativ zu sein ist kontraproduktiv und kann sich sogar als schädlich erweisen.
Symptom Nummer 3: Automatisierung und künstliche Intelligenz übernehmen bereits die Arbeit
Es gibt mehrere automatisierte Web Design Services um eine Webseite anhand von fertigen Komponenten selbst zusammen zu klicken. Einer von diesen Systemen ist The Grid – ein System, das anhand des Inhaltes erkennt, welche Vorlage, in welcher Farbe die optimalste für Ihre Firmenwebseite ist. Es analysiert den Inhalt um das beste Layout, die beste Farbkombination, die beste Schriftart und die besten Fotos für Ihre Webseite zusammenzustellen. Wenn man sich keinen professionellen Webdesigner leisten kann, dann ist das eine Lösung, die sich lohnt in Betracht zu ziehen. Man soll sich jedoch dessen bewusst sein, dass in diesem Falle von keinem individuellen Webdesign gesprochen werden kann.
Wenn man jedoch bedenkt, dass die Automatisierung in diesem Beriech relative große Fortschritte gemacht hat, dann kann man davon ausgehen, dass diese Idee ein Potential hat und in der Zukunft weiterentwickelt wird. Es geht heutzutage schließlich darum, den Internet-Nutzern das Leben so leicht wie möglich zu machen.
Symptom Nummer 4: Facebook Seite als neue Homepage für Kleinunternehmen
In den späteren 90er würden die zukunftsorientierten Unternehmer den .com-Hosting kaufen und einen Webdesigner einstellen um eine Internetpräsenz zu erstellen, die sie von der Konkurrenz unterscheiden würde. Im Jahre 2005 war das Erstellen einer Website in Blogger oder WordPress.com mehr als genug um ein kleines Geschäft wie z.B. Hochzeitsfotographie anzukurbeln und es war vor allem schnell und umsonst. Heutzutage gewinnt Facebook immer mehr an Bedeutung bei der Gewinnung von potentieller Kundschaft. Die Firmen-Webseiten, die mit Hilfe von Facebook erstellt werden, sind vor allem kostenlos und besitzen viele interessante Tools, die früher nur für große Unternehmen zugänglich waren. Diese Firmen-Webseiten sind sehr effizient im Kampf um potentielle Kunden und sie tragen dazu bei, dass die normalen veralteten Webseiten immer mehr in den Hintergrund rücken.
Symptom Nummer 5: Mobilgeräte töten das Web
Wie oft benutzen Sie Ihr Mobilgerät zum Aufsuchen einer Webseite durch das direkte Eintippen der WWW-Adresse? Nur, wenn Sie keine App haben, ist das richtig? Es sieht so aus, dass die Menschen nicht mehr an die Webseiten selbst denken, wenn sie heutzutage das Internet benutzen, sondern viel mehr an Digitale Marken, die meistens über ihre eigne App verfügen oder durch die Subskriptionen abonniert werden können. Das ist der Grund, warum die großen Firmen immer mehr in die Apps investieren, die den Benutzer einen direkten Zugang zu den Ressourcen auf der Webseite verschaffen.
Mobiles Internet war immer langsam und mühsam. Das Tippen der WWW-Adresse und das Navigieren waren umständlich. Unsere Mobilgeräte waren früher nicht so ausgereift um für ein optimales Surfen Experience im Internet zu sorgen. Dafür waren die Desktop-PCs besser geeignet.
Alles hat sich mit der Zeit geändert. Das Responsive Design hat dafür gesorgt, dass heutiges Surfen im Internet zu einem richtigen Erlebnis wurde. Es ist bequem, schnell und einfach. Die Benutzer verwenden heute sog. Apps auf der Suche nach verschiedenen Dienstleistungen. Nach den neusten Statistiken sieht man eindeutig, dass das Surfen im Internet immer mehr durch die Mobilgeräte erobert wird.
Das Entstehen von Web Services und ein Inhalt der dich selbst findet
Die Wahrheit ist, dass wir nicht noch mehr Webseiten benötigen, sondern viel weniger – dafür aber mit einem relevanten Inhalt. Die Internetnutzer haben heutzutage nicht die ganze Zeit der Welt um in den unermesslichen Informationsmassen nach den gewünschten Inhalten zu suchen, um sich durch die verschiedenen Navigationsmenüs auf der Website durchzuschlagen.
Was heute zählt ist nicht die Art und Weise wie die einzelnen Sachen auf der Webseite arrangiert sind, sondern viel mehr wie gut der Inhalt ist. Wie gut der Inhalt in Bezug auf die Bedürfnisse der Nutzer angepasst ist. Das ist der Grund warum Google beginnt den eigentlichen Inhalt in den Suchergebnissen zu zeigen ohne dass der Nutzer eine andere Website aufsucht. Ein simples Beispiel: Wenn Sie mit Hilfe Ihres Smartphones nach einem nahgelegenen Restaurant suchen, dann beinhalten die Suchergebnisse einen Button um das Restaurant direkt anzurufen. Sie brauchen nicht Mal die Webseite zu besuchen. Das Ego des Webdesigners und die Besucherzähler Statistiken können dadurch ein bisschen leiden, aber das Benutzungserlebnis wurde verbessert.
Als ein separater Webgestaltungbereich ist das Webdesign eigentlich bereits tot.
Das ganze entwickelt sich in die Richtung des „Digitalen Assistenten“ wie Siri und speziell für Google in Richtung der angekündigten Änderungen in Bezug auf Android M mit dem Ziel dem Nutzer genau diese Informationen zu liefern, die er braucht. Das bedeutet eine Umstellung von Webseiten auf Web Services: eigenständige Bits von Informationen, welche mit anderen Services verknüpft werden können um den gewünschten Wert zu liefern. Also, wenn Sie nach einem Restaurant suchen, dann erhalten Sie die Suchergebnisse mit Bewertungen von Tripadvisor oder Restaurantfinder, den Wegbeschreibung vom Google und die Infos zur Verkehrslage von Verkehrsinfo.
Es bedeutet nicht, dass die Webseiten vollkommen aussterben werden. Sie werden noch lange mit uns bleiben, denn sie sind bereits da und werden noch länger zu einem bestimmten Zweck existieren. Jedoch in dieser neuen Welt gibt es nichts mehr Interessantes für die Webdesigner. Die Webseiten von heute sind nichts mehr weiter als ein Medium. Die Web Services werden von Tag zu Tag immer mehr zu einem standardmäßigen Informationsträger für digitale Produkte und für das Business.
Webseiten bilden einen statischen Inhalt, der gefunden und besucht werden muss. Dank den neuen Apps findet der Inhalt die Benutzer. Dank der Daten, die von der Auswertung der besuchten Web Services, Ihren Aktivitäten und sogar Ihrer Biometrik stammen, können die modernen Tools den passenden Inhalt für sie automatisch zusammenstellen und präsentieren.
Das bezieht sich auf die neue Smartwatches: diese gewinnen die Informationen direkt von Ihrem Körper und zeigen proaktiv die Bits von Informationen für Ihr Gehirn zum Verarbeiten. Die Computertechnologie hat einen riesigen Fortschritt getan um aus Ihrem Blickfeld zu verschwinden.
Wohin führt es uns?
Web Design ist tot, Lang lebe UX Design
Hier ist die gute Information: Die Webdesigner sind weit davon entfernt in Vergessenheit zu geraten. Ganz im Gegenteil, man sieht die steigende Tendenz, dass immer mehr UX Designers gebraucht werden. Alle scheinen Ihre digitalen Produkte heutzutage umzugestalten.
Die Umstellung von Webdesign auf ein Benutzererfahrung Design ist direkt durch die Umwandlung der Webseiten in die digitale Produkte, Tools und Eco-Systeme bedingt. Die Websites sind jetzt ein Teil von etwas Größeren geworden – von mobilen Apps, API’s, Social Media, Suchmaschinenoptimierung, Kunden Service Channels usw. Alle diese Dienste sammeln Informationen – welche Marken und Produkte dem Nutzer am meisten gefallen und passen dementsprechend den Inhalt an. Also – sich nur darauf zu verlassen, dass Ihr Business mit nur einem von diesen Kanälen auskommen kann, ist sehr naiv und vor allem unprofessionell.
In Wirklichkeit rückt die Technologie immer mehr in den Hintergrund, das Einzige, was wir sehen, sind nur die übermittelten Werte und Informationen. Die Designer die im Geschäft belieben möchten, müssen zu Experten im Content Management werden und entsprechend zwischen den einzelnen Kanälen wählen können.
Es ist Zeit für die Designer mit dem Fortschritt zu gehen. Sie waren diejenigen, die zur Entwicklung von selbstgerechten Webseiten beigetragen haben mit der Behauptung, dass diese angesehen und belohnt zu werden verdienen, nur wegen der Zeit, die man in ihre Entstehung investiert hat. Jetzt, mehr als vorher brauchen wir in einer Welt überflutet von kognitiven Stimmen eine simple und intelligente Lösung – ein integriertes Eco-System von Informationen. Je schneller begreifen die Webdesigner diese Bedürfnisse, desto besser werden sie für die Zukunft vorbereitet.
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